Island,  Reisen

Barnafoss

Am frühen Nachmittag erreichten wir den Barnafoss, auf Deutsch Kinderwasserfall. Eine alte Legende erzählt, dass einst die zwei Söhne einer reichen Bauernfamilie vom Hof Hraunás ihren Eltern in die Weihnachtsmesse folgen wollten. Auf ihrem Weg dorthin nahmen sie eine Abkürzung und wollten den Fluss auf einer natürlichen Steinbrücke am Wasserfall Barnafoss überqueren. Dabei sind sie abgestürzt und ertrunken. Als die Eltern von der Weihnachtsmesse zum Hof zurückkamen und die Kinder verschwunden waren, konnten sie ihren Spuren im Schnee nur bis zum Wasserfall folgen. Die Mutter liess daraufhin die Steinbrücke zerstören, damit sich eine solche Tragödie niemals wiederholen kann. So kam der Barnafoss zu seinem Namen. Vielleicht ist die ursprüngliche Steinbrücke auch einem Erdbeben zum Opfer gefallen.

Ein paar Kilometer weiter, unterhalb der hölzigen Gamla Kirkjan befindet sich ein kleiner Pool mit warmen Wasser, genannt Snorralaug (Snorris Becken). Es ist eine historische heisse Quelle. Der Pool ist nach Snorri Sturluson benannt, einem berühmten isländischen Dichter, Historiker und Politiker aus dem 13. Jahrhundert. Snorri soll den Pool zum Baden und Entspannen genutzt haben. Seine historische Bedeutung liegt in seiner Verbindung mit Snorri und den mittelalterlichen isländischen Sagas.

Direkt neben dem Thermalbad Krauma liegt die heisse Quelle Deildartunguhver. Es ist die wasserreichste Heisswasserquelle Europas. Pro Sekunde treten hier rund 180 Liter Wasser an die Oberfläche, dieses erreicht eine Temperatur von bis zu 100 °C. Deildartunguhver versorgt über Rohrleitungen die Städte Akranes und Borgarnes sowie die umliegenden Siedlungen mit heissem Wasser. In benachbarten Gewächshäusern werden unter anderem Tomaten angebaut.

Barnafoss

Barnafoss

Gamla Kirkjan

Gamla Kirkjan

beleuchtet Kreuze

beleuchtet Kreuze

 Snorris Pool aus dem 13. Jahrhundert

Snorris Pool aus dem 13. Jahrhundert

Deildartunguhver

Deildartunguhver

Achtung heiss

Achtung heiss